Der Schlaf begleitet uns Tag für Tag – besser gesagt Nacht für Nacht, und doch vernachlässigen wir ihn oft und gerne. Schließlich betrifft er jeden einzelnen Menschen auf dieser Welt. Er gehört zum Alltag aller Personen, denn ohne ihn sind wir nichts weiter als verloren. Tägliche Ruhe ist für sehr viele der einzige Weg, sich in stressigen Lebenssituationen oder von den Strapazen eines einzelnen Tages zu erholen. Doch warum ist es für den menschlichen Organismus überhaupt so wichtig, zu schlafen? Welche Folgen hätte ein enormer Schlafentzug? Und was sind die Gründe für einen schlechten Schlaf? Auf all diese Fragen und weitere wichtige Aspekte werde ich in diesem Beitrag eingehen, um einen groben Überblick über dieses sehr relevante Thema zu schaffen.
Stellen wir uns nun einmal vor, für einen längeren Zeitraum nicht mehr zu schlafen. Und damit meine ich, für einen enorm langen Zeitraum von einer Woche kein Auge mehr zuzudrücken. Nach den ersten 24 Stunden sind wir schon sehr unkonzentriert und gereizt unterwegs, aber das ist neben den dunkelblauen Augenringen für die meisten noch auszuhalten. Hier und da wird uns schwindelig, Kreislaufprobleme treten auf und wir werden vielleicht sogar von Angstattacken gequält. Ab dem zweiten Tag wird unser Immunsystem zunehmend geschwächt, wodurch das Risiko steigt, an Infektionskrankheiten zu erkranken. Nach dem dritten Tag ist es kaum mehr möglich, irgendeine Leistung zu erbringen, der Körper fühlt sich viel zu erschöpft und sehnt sich nur noch nach dem Bettchen. Wenn man mehrere Tage wach bleibt und es sogar bis zu einer Woche aushält, treten Probleme, wie Sehstörungen, Halluzinationen und Symptome, die einer Psychose ähneln, auf. Je nach Müdigkeitsgrad und gesundheitlicher Situation kann eine Überschreitung solcher Grenzen sogar lebensgefährlich enden und das Risiko eines Herzinfarktes erhöhen. Aus diesem Grund rate ich niemandem, Selbstexperimente solcher Art durchzuführen, da diese dem menschlichen Organismus absolut schaden und keine Freude bereiten.
Betrachten wir dies nun auch aus wissenschaftlicher Sicht. Was passiert überhaupt im Gehirn und im Körper, wenn wir auf den doch so wichtigen Schlaf verzichten? Vorweg; Wissenschaftler haben schon seit längerer Zeit widerlegt, dass das Gehirn sich nachts ausruht, denn es ist während des Schlafens ähnlich aktiv, wie im wachen Zustand. Es laufen nur unterschiedliche Prozesse ab. Wenn wir nun dauerhaft nicht schlafen, bildet sich im Gehirn immer mehr der zelluläre Abfallstoff Adenosin heraus, welches die Schlaf- und Wachzentren unseres Gehirns beeinflusst und für einen Schlafdruck und unsere Müdigkeit sorgt. Wenn wir trotz der Müdigkeit krampfhaft versuchen, wach zu bleiben, führt das alles zu ganz viel Stress und einer erhöhten Ausschüttung des Stresshormons Cortisol, was im Körper für große Verwirrungen sorgt. Es bewirkt nämlich, dass der Stoffwechsel beginnt, Proteine, Kohlenhydrate und Fette übermäßig zu zerlegen, was dann zu Kopfschmerzen führt. Dieser Stress ist auch nicht gerade das Allerbeste, was dem übermüdeten Körper passieren kann, denn es hindert ihn zusätzlich noch daran, einschlafen zu können.
Doch fahren wir fort mit den Gründen für Schlaf- beziehungsweise Einschlafproblemen. Diese betreffen sehr viele Menschen, die Stress im Alltag erleben, so wie Schüler, aber auch Lehrer, Studenten und weitere Bevölkerungs- oder Arbeitsgruppen. In Deutschland leiden inzwischen schon sagenhafte 80% aller Erwerbstätigen zwischen 35 und 65 Jahren an Schlafstörungen. Ursachen sind neben unbequemen Betten leider auch psychische Krankheiten, wie Depressionen oder Angststörungen, innere Aufregung in Form von belästigenden Gedanken und, wie schon häufiger erwähnt, der Stressfaktor. Aus meiner Perspektive, kann ich für viele Schüler*innen sprechen, dass Lernstress und Schuldruck ebenfalls belastend sein können und uns hin und wieder einige schlaflose Nächte zubereiten.
Zusammenfassend möchte ich festhalten, dass Schlaf auf jeden Fall sehr wichtig ist. Ein Mensch sollte pro Tag mindestens siebeneinhalb Stunden schlafen, am besten sogar etwas mehr, wenn der Tagesablauf von starken Strapazen, wie Stress, körperlichen und psychischen Belastungen oder gesundheitlichen Problemen geprägt ist. Ich hoffe, dass ich in meinem Beitrag einige Menschen anregen konnte, etwas mehr an die eigene physische und psychische Gesundheit zu denken und die Schlafimpulse nicht immer zu ignorieren, denn dies könnte schwerwiegende Probleme im Alter mit sich bringen.
Schlaft gut!
JK, 22.03.2023